Versionsverwaltung

Einführung

Mit der Versionsverwaltung können die Benutzer eines Projekts den vollständigen Revisionsverlauf eines Control FPWIN Pro7-Projekts in einer speziellen Datenbank (dem Projektarchiv) mit der Granularität der Objekte im Navigator speichern. Dieses Projektarchiv ist die offizielle kohärente Quelle für ein Projekt mit seinen aktuellen und früheren Entwicklungsständen (Revisionen). Jede Revision beinhaltet eine Reihe von Änderungen gegenüber der vorherigen Revision. Der vollständige Revisionsverlauf kann jederzeit geprüft, sortiert sowie nach Revisionsnummer, Datum und Uhrzeit, Autor und Kommentar gefiltert werden. Die Änderungen können geprüft, die Revisionen miteinander verglichen, frühere Revisionen neu erstellt und in der Projektentwicklung Tags und Branches verwendet werden. Die Benutzer des Projekts legen aus der aktuellen Revision („Spitze“) des Projektarchivs ihre eigene lokale Arbeitskopie an, nehmen lokale Änderungen vor und testen sie und spielen diese Änderungen in das Projektarchiv ein. Dadurch entsteht eine neue Revision, die in die Arbeitskopien der anderen Benutzer übernommen werden kann. Das Gleiche gilt für alle Benutzerbibliotheken unter Versionsverwaltung im Projekt.

Ein Projekt unter Versionsverwaltung erlaubt somit das Ändern von Objekten im selben Projekt oder in derselben Benutzerbibliothek für mehrere Benutzer. Das reguläre Projekt oder die Benutzerbibliothek wird vollständig in eine gespiegelte Kopie des Projekts namens „Arbeitskopie“ gespalten, die in einem separaten Order unter Versionsverwaltung abgelegt wird. Die Projektdatei und die Arbeitskopie des Projekts haben denselben Namen und sind mit Control FPWIN Pro7 verknüpft. Beide enthalten allgemein dieselben Konfigurationsdaten, die Arbeitskopie hat aber im Gegensatz zur Projektdatei eine detaillierte Objektstruktur mit der Granularität wie im Navigator und enthält vorrangig menschenlesbare Dateien. Diese Ordner- und Dateistruktur ermöglicht eine Versionsverwaltung und die verteilte Entwicklung im Team.

Die Benutzerbibliothek und ihre Arbeitskopie haben denselben Namen. Die beiden sind dadurch verbunden, dass sich die Arbeitskopie der Benutzerbibliothek direkt im Ordner "Libraries" der Arbeitskopie des Projekts befindet.

Darüber hinaus werden die Arbeitskopie und das Projekt bzw. die Benutzerbibliothek synchron gehalten, ohne dass der Benutzer sichtbar eingreifen muss. Wann immer ein geändertes Objekt in Control FPWIN Pro7 gespeichert wird, fließen die Änderungen sofort in die Datei des entsprechenden Objekts in der entsprechenden Arbeitskopie ein. Wenn der Benutzer seine lokale Arbeitskopie mit den letzten Änderungen aus dem Archiv des Projekts oder der Benutzerbibliothek aktualisiert, übernimmt Control FPWIN Pro7 (normalerweise) die letzten Änderungen automatisch in das geöffnete Projekt bzw. die geöffnete Benutzerbibliothek.

Dahingegen erfolgen die Übertragung neuer Daten aus dem Projekt- oder Bibliotheksarchiv in die lokale Arbeitskopie („Aktualisieren“) sowie die Übertragung geänderter Daten aus der Arbeitskopie in das Projekt- oder Bibliotheksarchiv („Einspielen“) manuell außerhalb von Control FPWIN Pro7, da Control FPWIN Pro7 nur Arbeitskopien kennt (die unabhängig von evtl. verwendeter externer Software sind) und nicht das Projekt- oder Bibliotheksarchiv oder die externe Software zur Versionsverwaltung, die der Benutzer verwendet.

Mit einer separaten Software zur Versionsverwaltung, z.B. Apache subversion oder TortoiseSVN (nicht verfügbar mit der Control FPWIN Pro7 Installation), kann der komplette Funktionsumfang zur Versionsverwaltung verwendet werden, um Daten in beide Richtungen zwischen Arbeitskopie und dem entsprechenden Archiv für das betreffende Projekt oder die betreffende Bibliothek auszutauschen. Dies muss jedoch manuell außerhalb von Control FPWIN Pro7 erfolgen. Bitte lesen Sie dazu die entsprechende Hilfe des gewählten Tools zur Versionsverwaltung.

Beschränkungen

Nicht jeder separate Datenbestand eines Control FPWIN Pro7 Projekts ist ein unabhängiges, separierbares Objekt in der Arbeitskopie, da manche Datenbestände zu klein sind oder zu viele Abhängigkeiten haben. Überlegen oder planen Sie im Vorfeld im Team, wie Sonderdaten wie die Projekteinstellungen gehandhabt werden sollen, insbesondere wenn Sicherheitspasswörter oder der Task-Pool verwendet werden.

Separierbare Objekte wie POEs, SDTs und Tasks werden wie folgt gehandhabt:

Die folgenden Objekte und ihre Unterknoten sind nicht separierbar, da sie von der ausgewählten SPS abhängen:

Sie gehören zur Singleton-Datei "Project.asc" für das Projektstammobjekt in der Arbeitskopie und im Projektarchiv und werden durch diese Datei dargestellt.

Das Objekt Programmcode wird nicht unter Versionsverwaltung gestellt, da es sich jedes Mal ändert, wenn andere Objekte geändert wurden und das Projekt neu kompiliert wird.

Grundlegendes zum Konzept der Versionsverwaltung

Um separierbare Objekte im Projektarchiv (und in der lokalen Arbeitskopie) zu identifizieren, zu strukturieren und zu separieren, werden die Objekte (Knoten) im Navigator des Control FPWIN Pro7 Projekts einer Ordner-/Dateistruktur zugeordnet. Dies ist auch Voraussetzung für die Verwendung eines externen Versionsverwaltungssystems.

Bei jedem Speichern des Projekts in Control FPWIN Pro7 werden die Daten in dieser Ordner-/Dateistruktur abgelegt. Auch ein externes Versionsverwaltungssystem spielt Daten aus dieser Struktur ein bzw. aktualisiert Daten in dieser Struktur. Die Struktur muss mindestens alle Daten und Informationen enthalten, die der Benutzer explizit im Projekt oder Archiv hinzugefügt oder geändert hat.

Umgekehrt muss diese Struktur auch als Quelle der inversen Aktualisierung (Import) dienen, um ein geöffnetes Control FPWIN Pro7 Projekt mit den enthaltenen Benutzerbibliotheken (ob unter Versionsverwaltung oder nicht) zu erstellen oder zu bearbeiten.

Wenn Benutzer ein Projekt erstellen, erfolgt diese Aktualisierung mit allen gültigen und erkannten Dateien der Ordner-/Dateistruktur in einem bestimmten Ordner.

Wenn Benutzer ein Projekt bearbeiten oder aktualisieren, kann der Import auch schrittweise oder nur mit einem Teil der Dateien separierbarer Objekte oder sogar nur einer einzigen Datei durchgeführt werden, muss jedoch in ein geöffnetes Control FPWIN Pro7 Projekt erfolgen. Dadurch wird normalerweise die Revision des gesamten Objekts im betreffenden Projekt ersetzt.

Unterschiede im Umgang mit Projekten mit und ohne Versionsverwaltung

Die folgenden Unterschiede gelten, wenn Sie ein Projekt unter Versionsverwaltung stellen:

Ein vormals unter Versionsverwaltung gestelltes Projekt erneut öffnen

Wenn die Versionsverwaltung für ein Projekt deaktiviert wird, wird die Arbeitskopie nicht gelöscht. Wenn die Versionsverwaltung für das Projekt wieder aktiviert wird, löscht Control FPWIN Pro7 daher die Arbeitskopie und erstellt aus dem aktuellen Projekt eine komplett neue Arbeitskopie. Sie müssen zuvor bestätigen, dass die alte Arbeitskopie gelöscht werden kann.

Letzte Änderung: 2024-01-12Feedback zu dieser SeitePanasonic Hotline